FDP Rheinsberg
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Rheinsberg mit mehr Angeboten und besserem Nahverkehr

Am Dienstag dem 21. Mai lud die FDP Rheinsberg zum letzten
Bürgerstammtisch anlässlich der Kommunalwahlen in den Ratskeller Rheinsberg ein. Der Einladung waren einige Interessierte
gefolgt und diskutierten gemeinsam mit unseren Kandidaten über die
Probleme vor Ort und Ideen für die Ortsteile im Rheinsberger Nordwesten.
Unter anderem stand unser Spitzenkandidat Tom-Morten Theiß und die Kreis- und Landtagskandidatin Dr. Gabriele Schare-Ruf Rede und Antwort zu den Fragen und Anregungen der Anwesenden.

Nach der Schule auch noch nach Hause kommen

Wer als Schüler einen der Ortsteile Rheinsbergs nach der Schule noch erreichen will, hat es oft schwer. Denn die letzten Busse fahren häufig schon vor 17 Uhr ab. Zu früh für alle, die nachmittags noch an AGs oder am Nachhilfeunterricht teilnehmen bzw. im Verein aktiv sein wollen. So berichtete einer der Anwesenden. Generell sei die Erreichbarkeit am späten Nachmittag und am Wochenende sowie in den Ferien ein großes Problem für Familien und junge wie auch ältere Menschen ohne eigenes Auto. Neue Mobilitätskonzepte wie Bürgerbusse, Bürgertaxis oder auch Sharing-Angebote seien in Rheinsberg deshalb sehr zu begrüßen.
Eine bessere Anbindung an Berlin war ebenfalls ein wichtiges Thema. Im Vordergrund müsse ein besseres Angebot für Pendler mit Bus und Bahn stehen. Morgens schnell nach Berlin, abends zuverlässig wieder zurück, müsse das Ziel sein.

Es fehlt an Angeboten für die Freizeitgestaltung

Was empfiehlt man einem Touristen, der nach Rheinsberg kommt und hier etwas unternehmen möchte? Oftmals ist das keine einfache Frage. Schloss und Kultur natürlich, und dann? Boot fahren oder eine Radtour sind vom Wetter abhängig und Ausleihangebote noch ausbaufähig. Es mangelt in Rheinsberg an Schlecht-Wetter-Alternativen und selbst im Hochsommer dürfte es ruhig etwas mehr Freizeitangebot sein. Das gelte für Touristen und Einheimische gleichermaßen befand die Runde einhellig.
Zwar sei klar, dass Rheinsberg kein Rundum-Angebot bereitstellen könne wie größere Städte, aber es fehle einfach an entsprechenden Bemühungen in diese Richtung etwas zu erreichen. Gerade im Zusammenhang mit der Kurtaxe sei es wichtig, den Gästen der Stadt auch ein gutes Angebot zu machen, damit diese auch einen erlebbaren Mehrwert von der Kurkarte haben können. Mehr Vergünstigungen, beispielsweise auch im Nahverkehr, und spezielle Sonderangebote seien ein wichtiger Schritt.
Darüber hinaus sei auch wegen der Freizeitgestaltung eine bessere Erreichbarkeit im Nahverkehr wichtig, um beispielsweise Angebote in der größeren Stadt Neuruppin wahrnehmen zu können.

Medizinische Versorgung in Rheinsberg sichern

Fachärzte sucht man in Rheinsberg vergeblich. Zwar werde es auch in Zukunft kaum möglich sein, solche in der Stadt anzusiedeln, aber die Versorgung der Region müsse langfristig sicher gestellt werden, um zu weite Wege, z.B. bis nach Berlin möglichst vermeiden zu können. Hier käme die MHB ins Spiel, die Mediziner vor Ort ausbildet und den ein oder anderen sogar dazu bewegt in der Region zu bleiben. Nicht allein deswegen sei der Erhalt und die weitere Förderung der MHB von so großer Bedeutung. Auch der Universitätsstandort selbst sorgt dafür, dass von Neuruppin ausstrahlend in den gesamten Landkreis ein neuer Flair einzieht. Denn wo Studenten und Professoren sind, etabliert sich häufig ein ausgiebigeres Kultur- und Nachtleben, was durchaus zu mehr Lebendigkeit in so manchen Orten führen könnte. Noch spiele das Studentenleben für viele Unternehmen aber leider keine Rolle. Die in den meisten Universitätsstädten üblichen Rabatte für Freizeit- und Kulturangebote suche man in der Region noch vergeblich. Hier werde viel Potential verspielt, gerade auch um die jungen Mediziner von der Region zu überzeugen.
Zum Thema Telemedizin gab es unterschiedliche Auffassungen zum Nutzen und zur Art der möglichen Anwendung. Die Telemedizin sei aber allgemein durchaus geeignet, bestehende und zukünftige Probleme in der medizinischen Versorgung zu lösen. Allerdings eher in der Kommunikation und dem Datenaustausch zwischen medizinischem Fachpersonal und nur eingeschränkt für den Kontakt zwischen Patient und Arzt. Denkbar wäre im Rahmen der Wiedereinführung eines Gemeinde-Schwester-Modells, die in der Runde auf große Zustimmung gestoßen war, dass eine zwar gering spezifisch, dafür aber breit ausgebildete Gemeindeschwester bei einem Hausbesuch bei Unklarheiten per Telemedizin Rücksprache mit einem Facharzt hält und so eine zuverlässige und umfangreiche medizinische Betreuung auch in den ländlichen Regionen gewährleistet werden kann.

Rheinsberg ist nicht Berlin

Es fehle in Rheinsberg vor allem an Auswahl in den meisten Bereichen. Arbeitsplätze gebe es nur sehr eingeschränkt in vielen Branchen, Schulen stünden nur solche zur Auswahl, denen die Kinder per Verordnung zugeschrieben würden, die Kita-Öffnungszeiten seien zu wenig an Vollzeit arbeitende Eltern angepasst und wenn dann nur bei einzelnen Kitas passend, sodass man dann gezwungen sei, eine bestimmte Kita zu nehmen. Ähnliches gelte auch für Fitness-Studios, Bars und Kneipen, Kinos oder auch bestimmte Läden, berichtete eine Berlinerin, die aber in Rheinsberg aufgewachsen ist. Natürlich könne eine Kleinstadt wie Rheinsberg nicht alles Vorhalten, was eine Großstadt bietet, jedoch müsse hier über den Tellerrand geschaut werden und im Zusammenspiel mit den benachbarten Gemeinden und der ganzen Region ein Angebot für junge Menschen zu machen, dass auch unterschiedliche Geschmäcker überzeugen kann.
Kritisch beäugt wurde die Idee, in Rheinsberg wieder eine Abiturstufe anzusiedeln. Die Probleme an der Rheinsberger Oberschule seien schon jetzt zu groß, der Ruf der Schule zu schlecht, um wirklich attraktiv für angehende Abiturienten zu sein. Demgegenüber stünde allerdings eine deutliche Verkürzung der Fahrtzeit für viele Schüler in Rheinsberg, gerade in den entlegeneren Ortsteilen sowie eine größere Auswahl an möglichen Schulen.

Die FDP Rheinsberg und die Kandidaten bedanken sich für den
intensiven Austausch und die Diskussion ausdrücklich bei allen, die an
dem Dialog teilgenommen und uns mit ihren Anregungen und Ideen weiter
geholfen haben. Ein besonderer Dank gilt auch der Familie Wagner für die
Bereitstellung der Räumlichkeiten.


21. Mai 2019

Am Dienstag traten wir im Rheinsberger Ratskeller mit den Bürgerinnen und Bürgern in den Austausch über Probleme in und Ideen für die Kommunalpolitik der nächsten 5 Jahre.

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